Ryse: Son of Rome – im Test (XOne) (2024)

Spiel:Ryse: Son of Rome
Publisher:Microsoft
Developer:Crytek
Genre:Action
Getestet für:XOne
Erhältlich für:XOne
USK:
Erschienen in:12 / 2013

Versprochen ist versprochen: Da wir in der neuen M! keinen kompletten Test zu Ryse: Son of Rome unterbringen konnten, gibt’s den Nachschlag mitsamt Wertung nun hier online – in der Galerie unten findet Ihr Screenshots aus Vorführfassungen, von uns selbst erstellte und 100% authentische Bildschirmfotos gibt es hier zu sehen.

Im hochkarätig besetzten aber irgendwie doch etwas mutlosen Launch-Line-Up beider Next-Gen-Konsolen stechen zwei Spiele hervor: Knack für die PS4 und Ryse für die Xbox One. Beide sind Exklusiv-Titel, beide sind neue Marken. Doch während es Knack bisher kaum gelang, das Interesse der Gamer zu wecken, stand und steht Ryse im Mittelpunkt. Kein Wunder! Schließlich zeichnet mit dem Far Cry– und Crysis-Macher Crytek ein prominentes Entwicklerstudie dafür verantwortlich. Außerdem ist Ryse bereits seit einigen Jahren in Entwicklung (ursprünglich unter dem Projektname Kingdoms) und sollte eigentlich ein Ego-Metzler für das alte Kinect werden – somit ist der Titel informierten Gamern schon eine Weile ein Begriff. Außerdem – um noch einmal auf die Macher Crytek zurückzukommen – ist das deutsche Entwicklerhaus berühmt für optisch herausragende Actionspiele, gleichzeitig ist Ryse aber Ihr erster Nicht-Ego-Shooter… man durfte also mehr als gespannt sein, was die Grafik-Hexer aus der neuen Hardware kitzeln und wie sie sich aufbekanntem Terrain schlagen. Bevor wir näher auf das Spielerlebnis Ryse eingehen, sei so viel schon verraten – Crytek hat in beiden Disziplinen bestanden, so extrem gelungen wie die Grafik (mehr dazu im Abschnitt Technik) ist die Spielbarkeit jedoch nicht…

Ryse steckt Euch in die vermaledeit gut modellierte Rüstung des römischen Soldaten Marius Titus – der muss gleich in der ersten Spielstunde mit ansehen, wie seine Mutter und Schwester ermordet werden. Es wird nicht der letzte Schicksalschlag für den heißblütigen Legionär sein…

Seiner Träume von einem schönen Leben also zunächst mal beraubt, schwört er Rache – und zwar denen, die er verantwortlich für das ihm Angetane hält. Das sind natürlich die Feinde Roms, in diesem Fall die Barbaren Britanniens. Also zieht er aus, um seinen Rachedurst zu stillen, mit englischem Blut. Und davon wird in den rund sieben Stunden der Story-Kampagne eine ganze Menge fließen…

An manchen Stellen verweilt Ihr einfach nur in den wunderschönen Szenarien, verschiebt mal eine Kiste oder lauscht den toll vertonten Dialogen – doch zu 90% der Spielzeit wird gekämpft. Ryse stellt Euch hierfür ein simples, aber jederzeit tadellos beherrschbares, faires und durchdachtes Kampfsystem zur Verfügung: Ihr schlagt mit dem Kurzschwert zu, rammt mit dem Schild, hechtet zur Seite oder blockt. Das war’s schon. Halt, nicht ganz: Per Druck auf eine Schultertaste rammt Marius (genügend Spezial-Energie vorrausgesetzt) seinen Schild in den Boden, um in den nächsten Sekunden wie ein Derwisch auf die konsternierten Feinde loszugehen. Die Fights versprühen häufig einen tänzerischen Charakter – im tödlichen Rhythmus blockt Marius heranrauschende Fleischbrocken (mit gutem Timing, werft Ihr sie sogar zurück), teilt kraftvoll aus oder weicht elegant aus.

Solo-Kampagne (1) Solo-Kampagne (2) Koop-Modus
Technik

Habt Ihr einen Feind geschwächt, verrät ein Totenkopf-Symbol, dass er reif für eine – ja, dieses Wort ist durchaus angebracht – Hinrichtung ist. Dann wird Marius den Gegner auf mannigfaltige Weise töten. Per Halsschlitzer, Schwert durch die Brust, Arm abhacken, Bein abhaken, Tritt ins Gesicht oder etliche andere brutale Manöver. Ryse ist sehr brutal und setzt die Gewalt mit dramatischen Kameraperspektiven und lauten Todesschreien extrem in Szene. Eine Ab-18-Freigabe hat die ungeschnittene, deutsche Version trotzdem erhalten – darüber sind wir verwundert. Schließlich bietet Ryse keinerlei alternative Lösungswege, Action-Adventure-Anteile oder andere Nicht-Metzel-Tätigkeiten an.

Während des Spiels entscheidet Ihr jederzeit (per Steuerkreuz), welche Belohnung Ihr für die Finisher erhalten wollt: Lebensenergie, Erfahrungspunkte, Fokusenergie für Spezialattacken oder Stärkebonus. Vor allem die Option Lebensenergie ist extrem wichtig – den Ryse bietet keine andere Möglichkeit, verlorene Energie zurückzugewinnen. Aber auch zusätzliche Erfahrungspunkte sind sinnvoll – damit verbessert Ihr Marius’ Statuswerte oder schaltet neue Tötungsmanöver frei. Damit zwischen den normalen Kämpfen ein wenig Abwechslung aufkommt, rückt Ihr an manchen, fest vorgegebenen Stellen nahe mit den Kameraden zusammen und bildet mit Euren Schilden eine Art Schutzhaube – Asterix-Kenner wissen sofort, was gemeint ist. In diesen Szenen lauft Ihr langsam vor, wehrt immer mal wieder Pfeilhagel ab oder lasst Eurerseits Speere auf die Barbaren niederregnen. Apropos Speer: Die “Pilum” genannte Wurflanze ist Eure einzige Alternativ-Waffe zum Kurzschwert Gladius. Barbaren-Äxte, Bogen &amp Co. dürft Ihr leider nicht aufnehmen und verwenden – das ist schade und sorgt für monotonere Auseinandersetzungen.

Gleichzeitig sorgt das grafische Drumherum für Wow-Momente im Minutentakt. Da schlagen z.B. Katapultgeschosse ein und reißen dicke Brocken aus Burgmauern. An anderer Stelle metztelt Ihr Euch durch ein lichterloh lodernders Holzhaus oder kämpft vor der Kulisse eines paradiesischen Wasserfalls. Gelegentlich fordert Ihr “Luftunterstützung” von Bogenschützen an (auf Wunsch via Kinect-Sprachbefehl) oder nehmt an einem stationären Monster-Armbrust-Geschütz Platz – auch hier wird spielerisch nur Standard abgespult, dafür rummst es gewaltig, wenn Ihr mit Euren Metallbolzen Explosivfässer in die Luft jagt (wie auch immer das möglich ist). So versprüht Ryse mit seinen engen Arealen, dem repetitiven Spielprinzip und dem vielen Krachbumm am Wegesrand mehr als nur ein wenig “Call of Duty in der Römerzeit”-Flair.

Solo-Kampagne (1) Solo-Kampagne (2) Koop-Modus
Technik

Im Koop-Modus von Ryse macht Barbarenschnitter Marius mal Pause – dafür dürft Ihr mit einem aufmotzbaren 08/15-Gladiator ran, den Ihr mittels freispielbarer Beinkleider, Schilde, Helme &amp Co. individualisiert. Zockt Ihr offline (oder einfach lieber allein) stehen Euch drei Arenen offen, dort verhaut Ihr zahlenmäßig weit überlegene Gegner bis Ihr einen Arzt braucht – kooperatives Splitscreen-Metzgern ist im übrigen leider nicht möglich. Alle “Arenen” sind übrigens nur Variationen desselben römischen Kolosseums, diese fallen dafür angenehm unterschiedlich aus – in Ahnlehnung an die echten römischen Gladiatorenspiele, die dort stattfanden, erfindet sich die Riesenarena immer wieder neu. Mal kämpft Ihr in einer Tempelruine, die von einem Sandsturm heimgesucht wird, mal gleicht das Kolosseum einem britischen Wald. Geht Ihr online, stehen Euch (und Eurem Koop-Killer) elf dieser Arenen zur Verfügung – fein garniert mit Stachelfallen, Feuertöpfen und ähnlichen Todesmaschinen. Vor dem Kampf wird übrigens ein göttlicher Begleiter gewählt, der für unterschiedliche Magie-Moves verantwortlich ist. In den Arenen haut Ihr Heerscharen von Barbaren darnieder, löst Mini-Missionsziele (à la brenne den Holzwall nieder) und stellt Euch alle paar “Wellen” einem besonders fidelen oder schlagkräftigen Männeken. Das alles wirkt weder besonders einfallsreich oder frisch – eine Menge Spaß Spaßpotenzial steckt da aber wohl schon drin. Warum wir das Wörtchen “wohl” verwenden – weil wir diesen Modus bis zum jetzigen Zeitpunkt (es sind noch keine Mitspieler auf den Servern) nur im Rahmen eines Microsoft-Events oder eben solo probieren konnten.

In technischer Hinsicht läuft Ryse zwar nur in 900p und mit 30 Bildern pro Sekunde, tatsächlich hat Crytek aber das grafisch mit Abstand beeindruckendste Xbox-One-Spiel gezimmert. Von sporadischen Rucklern, wenigen Clipping-Fehlern und ein paar nachladenden Texturen abgesehen, wirkt es für einen Start-Titel beeindruckend geschliffen und rund. Da flimmert nix, da sind keine Wände mit miesen Texturen gepflastert oder zerstören pixelige Schatten die Illusion. Stattdessen staunt Ihr in der Nahaufnahme und den Zwischensequenzen über Gesichter, die ein Beyond: Two Souls wie von gestern wirken lassen. Hautporen. Schweiß. Bartstoppeln. Der Hammer. Leider können nicht alle Frisuren diese hohe Niveau halten, auch die weiblichen Gesichter und Körper fallen komischerweise ab. Doch unterm Strich sieht Ryse so verflucht gut aus, dass es das perfekte Spiel ist, um den Kumpels zu vermitteln, dass sich Eure 500-Euro-Investition gelohnt hat. Zeigt ihnen zum Beispiel das dritte Level (Landung an der englischen Küste) oder den vierten Abschnitt (Streifzug durch den Wald) und sie werden staunen – über die grandiosen Sand- und Bodentexturen am britischen Strand, über die einstürzenden Mauerbrocken beim Ansturm auf eine Burg, über die Vielfalt und den Detailgrad der Gräser, Sträucher und Bäume oder das diffuse Lichtspiel im Dickicht der Wälder.

Solo-Kampagne (1) Solo-Kampagne (2) Koop-Modus
Technik

Matthias Schmid meint: Leck’ mich am Arsch! Ist das eine Render-Szene oder tatsächlich Echtzeit-Grafik? Mehr als einmal hab’ ich mich dabei ertappt, wie ich mit offenem Mund vor der Full-HD-Glotze saß und einfach nur staunend auf die Landschaft, dann auf meinen Legionär, dann auf die Büsche am Wegesrand und dann wieder zurück zur Rüstung meines Legionärs blickte. Ryse begeistert mit Gesichtern und Rüstungen in nie dagewesener Detailfülle und fantastischen (Boden-) texturen – so muss ein Next-Gen-Spiel aussehen. Auch die stimmungsvollen Zwischensequenzen samt guter deutscher Synchro und die gefällige Geschichte tragen zum Wohlfühl-Faktor bei – natürlich ist Crytek in puncto Story oder Charaktertiefe meilenweit von BioWare-Maßstäben entfernt, ein Call of Duty: Ghosts oder vor allem Battlefield 4 zeigen aber aktuell, dass es viel viel schlechter geht. In spielerischer Hinsicht gibt sich Ryse bieder, ja fast schon einfallslos – was es macht, macht es aber gut. Das Kampfsystem ist arm an Abwechslung und dass ich nicht auswählen kann, welcher Finishing Move zum Einsatz kommt, ist schwach. Auch die Beschränkugn auf nur eine Nah- und eine Fernkampfwaffe nagt am Langzeitspaß. Dafür gefällt der super spielbare Mix aus Blocken, Zuschlagen und Wegrollen – hier bestimmt Ihr selbst, in welchem Rhythmus und wie elegant Ihr kämpft ein Vergleich zu den Kloppereien aus den Batman-Spielen ist durchaus angebracht. Zudem steckt mit den unterschiedlichen Feindtypen auch Taktik drin – nur mit der Zuhauen-Taste werdet Ihr nicht weit kommen. Leider schleust Euch Ryse durch sehr eng gesteckte Levelschläuche – nur hin und wieder dürft Ihr vom Hauptpfad abweichen und einen der lieb- und ideenlos verteilten Sammelgegenstände auflesen. Das rudimentäre Auflevelsystem ist zweckmäßig, klasse hingegen finden wir die Idee, dass man bei erfolgreich ausgeführten Finishern selbst wählen kann, welche Belohnung man gerade nötig hat. Unterm Strich macht Ryse seine Sache als Launch-Titel richtig gut – es begeistert in grafischer Hinsicht und bietet all jenen, die auf Abwechslung und großen Anspruch verzichten können, eine gelungene, zum Teil sogar mitreißende Next-Gen-Schlachtplatte.

Solo-Kampagne (1) Solo-Kampagne (2) Koop-Modus
Technik Meinung

+ simples, aber sehr gut funktionierendes Kampfsystem
+ die bisher besten virtuellen Echtzeit-Gesichter &amp -Charaktere
+ teils unglaublich gute Texturen, Randbebauung &amp Flora
+ Fights haben einen tänzerischen, aber auch kraftvollen Charakter
+ ansprechende Geschichte mit klasse Zwischensequenzen
+ erscheint ungeschnitten in Deutschland

– Gewalt steht zum Teil zu sehr im Fokus
– keinerlei Abwechslung bei der Bewaffnung
– sehr linearer, immergleicher Spielablauf
– nur wenige Gegnertypen
– Animationen noch nicht auf Next-Gen-Niveau &amp ein paar technische Fehlerchen

Solo-Kampagne (1) Solo-Kampagne (2) Koop-Modus
Technik

Blutrausch zum Feierabend: Spielerisch monotones Römer-Hack’n’Slay mit simplem, aber gelungenem Kampfsystem – die bombastische Grafik setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe!

SingleplayerRyse: Son of Rome – im Test (XOne) (2)78
MultiplayerRyse: Son of Rome – im Test (XOne) (3)
GrafikRyse: Son of Rome – im Test (XOne) (4)
SoundRyse: Son of Rome – im Test (XOne) (5)
Ryse: Son of Rome – im Test (XOne) (2024)

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